Lachgas - voll im Trend!
Fast bis zum Jahr 1800 war Lachgas gänzlich unbekannt. Dann genoss es einige Jahrzehnte lang als Partydroge privilegierter Kreise einen zweifelhaften Ruf und geriet langsam wieder in Vergessenheit. Heute wird Lachgas wiederentdeckt und erlebt als sehr gut verträgliches, praktisch nebenwirkungsfreies Analgetikum (Schmerzmittel) bzw. Sedativum (Beruhigungsmittel) insbesondere in der Kinderzahnmedizin eine eigentliche Wiedergeburt.
Lachgas - Distickstoffmonoxid (N2O) - ist ein gut wasserlösliches Treibhausgas, das leicht süßlich riecht und in einer Konzentration von 70% in der Atemluft schmerzstillend, beruhigend und leicht narkotisierend wirkt. Seine Wirkung wurde bereits im 19. Jahrhundert entdeckt, doch wusste man seiner außergewöhnlichen medizinischen Eigenschaften nicht so recht zu nutzen. Lachgas kämpft zu Unrecht teilweise noch heute gegen seinen schlechten Ruf, den es sich durch die negative Publizität als exklusiver Stimmungsmacher an Partys höherer Gesellschaftsschichten eingehandelt hat. In Amerika, Australien, England, Skandinavien und vielen anderen Ländern hingegen wird es heute als hervorragendes Hilfsmittel bei der Behandlung ängstlicher Patientinnen und Patienten erfolgreich eingesetzt: Über 50% aller Zahnärzte in diesen Ländern wenden Lachgas routinemäßig in ihren Sitzungen an.
Entspannt nach wenigen Atemzügen
Die Behandlung von Angstpatienten mit Lachgas erfolgt heute über eine kleine Nasenmaske, durch die ein Gemisch von Sauerstoff und Lachgas verabreicht wird. Bereits nach wenigen Atemzügen entfaltet das Gas seine Wirkung: Der Patient empfindet ein Gefühl der Leichtigkeit und Entspannung und gelangt in einen angenehmen Trancezustand. Er ist jedoch jederzeit ansprechbar und verliert nie die Kontrolle über sich, verspürt aber das Bedürfnis, seine Augen zu schließen. Angst und Verspannung lösen sich und weichen einem beruhigenden Gefühl der Geborgenheit; der Patient kann innerlich loslassen und angenehmen Gedanken frei nachgehen. Mit der Angst nimmt auch die Schmerzempfindlichkeit stark ab. Das Setzen einer Betäubungsspritze wird praktisch nicht mehr wahrgenommen, und der bei vielen Angstpatienten typische, zum Teil extreme Würgereiz, oft verbunden mit starken Schluckreflexen ist praktisch aufgehoben. Unterstützend zur Lachgasanwendung können Kopfhörer zur Dämpfung der unangenehmen Behandlungsgeräusche in einer Zahnarztpraxis eingesetzt werden.
Sicher und frei von Nebenwirkungen
Zeitgemäß und zukunftsträchtig
In unserer Zeit, in der das Gesundheitsbewusstsein zunimmt und die Menschen immer häufiger auf natürliche und schonende Behandlungsmethoden zurückgreifen, liegt das Lachgas voll im Trend. Es kann auf vielfältige Weise mit anderen bekannten Methoden - beispielsweise mit Hypnose - kombiniert werden. Auch in der Kinderzahnmedizin stehen die Zeichen für Lachgas gut: Namhafte zahnmedizinische Zentren (Abteilung für Kinderzahnheilkunde an der Ernst-Moritz-Arndt Universität in Greifswald) setzen aufgrund der vielen positiven Erfahrungen und Rückmeldungen immer stärker auf die Behandlung mit Lachgas. Die einfache Handhabung, die hohe Sicherheit und die nebenwirkungsfreie Anwendung verhelfen diesem Gas zusätzlich zu einer besseren Verbreitung und erlauben heute schon die erfolgreiche Behandlung vieler Angstpatienten. Lachgas ist in der modernen Zahnheilkunde definitiv zu einem ernst zu nehmenden Thema geworden.